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Deutschland ist das zweitbeliebteste Zuwanderungsland der Welt. Doch die meisten Menschen kommen aus Europa. Das Problem der Überalterung können aber nur Menschen aus anderen Weltregionen lösen.
Deutschland hat sich zu einem Magneten für Zuwanderer entwickelt: Mit einem Nettozuzug von rund einer halben Million Menschen lag die Bundesrepublik im vergangenen Jahr weltweit nach den USA als Zielland auf dem zweiten Platz.
Der hiesige Standort profitiert enorm von dem Zustrom, wie das Institut der Wirtschaft (IW) auf seiner Frühjahrstagung in Berlin deutlich machte. Bislang kämen allerdings nur wenige Arbeitsmigranten aus Nicht-EU-Ländern.
IW-Chef Michael Hüther hält deshalb ein Zuwanderungsgesetz für dringend nötig. Außerdem müsste Flüchtlingen der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden, denn viele von ihnen seien gut qualifiziert.
Das Gros der Neuzuwanderer stammt aus der EU. Die gute Arbeitsmarktlage lässt viele junge Menschen aus den südeuropäischen Krisenländern sowie aus Mittel- und Osteuropa nach Deutschland ziehen.
Die wichtigsten Herkunftsländer sind derzeit Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und Italien. Die IW-Forscher warnen jedoch, dass der demografische Wandel nicht nur Deutschland betreffe, sondern ganz Europa.
Um die Folgen der Alterung für den Arbeitsmarkt und die Sozialkassen zu dämpfen, sei deshalb langfristig ein stärkerer Zuzug aus Drittstaaten erforderlich. In vielen Ländern Asiens, Lateinamerikas oder Afrikas ist die Bevölkerung deutlich jünger als hierzulande. Das IW empfiehlt deshalb, verstärkt auf solche "demografiestarken Regionen", etwa auf Indien oder die Philippinen, zu setzen und dort Arbeitskräfte anzuwerben.
Die Fachkräftelücke droht hierzulande in den kommenden Jahren, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen, auf bis zu sechs Millionen anzuwachsen. Man müsse schon jetzt die Weichen im Zuwanderungsrecht attraktiver gestalten, damit die Regelungen rechtzeitig ihre Wirkung entfalten können, sagte IW-Direktor Hüther.
"Wenn wir nicht heute unsere Zuwanderungsregeln auf die demografiestarken Länder ausrichten, dann kommen aus diesen Ländern auch langfristig keine Menschen zu uns." Denn die Erfahrung zeige, dass mobile junge Fachkräfte im Regelfall dorthin zögen, wo sich bereits Landsleute erfolgreich angesiedelt hätten.
Deutschland zieht heute andere Zuwanderer an als in der Vergangenheit. In den Sechziger- und Siebzigerjahren kamen im Rahmen der Gastarbeiter-Anwerbung vorwiegend Geringqualifizierte aus der Türkei, Italien und Spanien. Heute dagegen ziehen zu einem großen Teil qualifizierte Arbeitskräfte ins Land. Jeder zehnte Neuzuwanderer ist Akademiker mit einem in der Wirtschaft so begehrten Abschluss in einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Fach.
Lag der Akademikeranteil unter den Zuwanderern in den Neunzigerjahren noch bei 16 Prozent, so hat er sich seither fast verdoppelt. Und fast jeder vierte Neuzuwanderer ist mittlerweile in einer Fach- oder Führungsposition beschäftigt. Mit der steigenden Qualifizierung der Migranten nimmt auch der positive Effekt der Einwanderer für die hiesigen Sozialkassen und den Fiskus zu. Auch das Wirtschaftswachstum wäre ohne den Zustrom an Ausländern geringer, unterstreichen die IW-Forscher.
Deutliche Fortschritte sind bei der Integration der Migranten in den Arbeitsmarkt zu verzeichnen. 2005 lag die Erwerbsquote in der Altersgruppe der 20- bis 64-Jährigen unter den Zuwanderern mit fast 61 Prozent deutlich unter dem heutigen Niveau von rund 70 Prozent. Allerdings ist im gleichen Zeitraum die Erwerbsbeteiligung der Gesamtbevölkerung von 70 auf 78 Prozent gestiegen.
Die Arbeitslosenquote bei den Zuwanderern hat sich im Zuge des Beschäftigungsbooms der letzten Jahre von fast 18 Prozent auf acht Prozent mehr als halbiert und liegt nur noch drei Prozentpunkte über dem Niveau der Gesamtbevölkerung. Ein Blick auf die Bildungsintegration von Migranten zeigt laut dem IW-Experten Hans-Peter Klös aber auch, dass es noch Verbesserungsbedarf gibt.
So haben nur halb so viele Menschen mit Migrationshintergrund im Vergleich zum Rest der Bevölkerung einen technischen Abschluss oder einen Meistertitel, während der Anteil ohne einen Berufsabschluss mehr als dreimal so hoch ist. Oft mangelt es nicht nur Neuzuwanderern, sondern auch hier geborenen Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln an guten Sprachkenntnissen. "Gute Deutschkenntnisse sind aber das A und O einer gelingenden Integration", sagte Klös.
Untersuchungen zeigten, dass Zuwanderer mit ordentlichen Sprachkenntnissen häufiger einen Job haben und meist auch mehr verdienen als Migranten, die hier Defizite haben. Problematisch sei oft auch die Anerkennung von ausländischen Bildungs- und Berufsabschlüssen, die oft noch zu bürokratisch und schleppend verlaufe, so Klös. Auch eine erleichterte Einbürgerung sowie Verbesserungen in der betrieblichen Personalpolitik sind nach Einschätzung des Ökonomen Hebel, um die Integration der Zuwanderer noch zu verbessern.
IW-Chef Hüther fordert die große Koalition auf, die aktuelle Zuwanderungsdebattefür einen großen Wurf zu nutzen. Ausdrücklich widersprach der Ökonom Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), der sich wiederholt gegen ein Zuwanderungsgesetz ausgesprochen hatte. Hüther räumte ein, dass sich Deutschland in den vergangenen Jahren bereits deutlich für Fachkräfte aus Drittstaaten geöffnet habe.
Doch gebe es im hiesigen Aufenthaltsrecht eine Vielzahl unterschiedlicher und bürokratischer Regelungen. Nicht einmal die Formulare seien in allen Bundesländern gleich. "Wir brauchen klare, verständliche, transparente und praktikable Regeln, um ein deutliches Signal zu senden, dass qualifizierte Arbeitskräfte willkommen sind", sagte Hüther.
Nur eine Verstärkung des Zuwanderungsmarketings, wie es de Maizière gefordert habe, sei zu wenig. Angesichts der hohen Asylbewerberzahlen forderte der IW-Chef einen leichteren Zugang der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt. Viele von ihnen verfügten über Berufsabschlüsse, die hierzulande gesucht seien. Es müsse möglich sein, vom Status "Flüchtling" in den Status "Arbeitsmigrant" zu wechseln.
In der großen Koalition gehen die Meinungen über ein Zuwanderungsgesetz auseinander. Während sich die SPD inzwischen für ein Punktesystem nach kanadischem Vorbild zur besseren Steuerung der Zuwanderung ausspricht, ist die Union in dieser Frage gespalten.
Der Wirtschaftsflügel und die Jungen in der Unionsfraktion plädieren ebenfalls für eine große Reform. Die CSU und der Bundesinnenminister halten dagegen die bestehenden Regelungen für ausreichend und verweisen darauf, dass Kanada sein Punktesystem zuletzt dem deutschen Modell angenähert habe.
Deutschland hat schon heute nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eine der liberalsten Zuwanderungsregelungen für Hochqualifizierte. Akademiker mit einem Jobangebot und einem Jahresgehalt von 48.000 Euro können uneingeschränkt nach Deutschland kommen. Das Gleiche gilt für Facharbeiter aus Mangelberufen.
Auch ausländische Studenten können nach dem Abschluss dauerhaft hierbleiben, wenn sie einen ihrer Qualifikation entsprechenden Arbeitsplatz finden. Während die deutschen Regeln nur auf den aktuellen Arbeitsmarktbedarf abstellen, ermöglichen es Punktesysteme, die Zuwanderung nach dem langfristigen Bedarf zu steuern.
Klare Kriterien wie Sprachkenntnisse, Qualifikation, Jobangebot oder Alter werden mit Punkten bewertet und die Besten dann ins Land gelassen. Beide Ansätze lassen sich laut Hüther durchaus kombinieren.
25. November 24
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